05.08.2025

Sommerferienlagerwoche 2025 - Engelberg

Ferien sollen kein Privileg sein. In Engelberg erlebten Familien und Jugendliche aus unterschiedlichen Lebensrealitäten eine Woche voller Begegnungen, gemeinsamer Aktivitäten und neuer Perspektiven. Ein Einblick in eine Sommerferienlagerwoche, die das Prinzip der Gleichwertigkeit lebt und Teilhabe konkret werden lässt.

Kinderlachen im Wald, Stimmengewirr auf dem Spielplatz, vertraute Gespräche am Küchentisch. Eine Woche lang war Engelberg erfüllt von lebendigem Miteinander und neuen Freundschaften. Vom 12. bis 19. Juli 2025 fand dort eine der Sommerferienlagerwochen statt. Caritas St.Gallen-Appenzell und ihre Partner schaffen mit diesen Ferienwochen jährlich Räume für gemeinschaftliche Erlebnisse an mehreren Orten in der Ostschweiz. In Engelberg nahmen rund 70 Personen teil: vor allem Familien mit Kindern, aber auch Jugendliche, die alleine angereist waren. Begleitet wurden sie von engagierten Freiwilligen und unterstützenden Gästen.

Für viele Familien ist der Sommer eine Zeit der Möglichkeiten. Doch nicht alle verfügen über die Mittel, sich diese Zeit selbstbestimmt zu gestalten. Die Sommerferienlagerwochen schaffen bewusst Ausgleich und öffnen Räume, in denen Erholung, Begegnung und neue Perspektiven erfahrbar werden. Im Zentrum steht nicht der Mangel, sondern das Prinzip der Gleichwertigkeit: Ferien nicht als Privileg, sondern als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher Teilhabe.

Die Gruppe in Engelberg war vielfältig und lebendig. Kinder, Jugendliche und Eltern unterschiedlichster Herkunft fanden schnell zueinander. Wer durch das Haus ging, hörte Lachen in mehreren Sprachen, sah helfende Hände beim Decken der Tische und beobachtete, wie aus Zurückhaltung Nähe wurde. Viele Kinder orientierten sich an Gleichaltrigen, neue Freundschaften entstanden fast beiläufig. Manche dauern über das Lager hinaus an.

Einige Teilnehmende erzählten offen von Belastungen im Alltag. Andere blieben zurückhaltend, wirkten aber aufmerksam. Nicht alles muss ausgesprochen werden, um Wirkung zu entfalten. In der Begegnung mit anderen, die ähnliche Herausforderungen kennen, entsteht ein Gefühl der Entlastung. Es wird sichtbar, dass man nicht allein ist – auch wenn es nicht laut gesagt wird.

Die Ferienwoche bot vor allem eins: eine stabile, verlässliche Struktur mit Raum für Teilhabe. Das zeigte sich im gemeinsamen Kochen, bei Spaziergängen, im Spiel oder im einfachen Miteinander. Die Natur rund um Engelberg tat ihr Übriges. Für viele war diese Woche eine seltene Gelegenheit, Abstand zu gewinnen und neue Eindrücke zu sammeln – so wie es für viele andere in der Schweiz längst zum Sommer gehört.

Möglich wurde die Woche durch die Zusammenarbeit von Caritas St.Gallen-Appenzell, der Katholischen Kirche St.Gallen, der Katholischen Kirchgemeinde Wil und dem Solidaritätsnetz Ostschweiz. Ebenso wichtig war das Engagement zahlreicher Freiwilliger, die mit Geduld und Präsenz zum Gelingen beitrugen. Nicht laut, nicht aufdringlich, aber spürbar.

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Wanderung
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Vor dem Mittagessen
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Holzkugelmalerei
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In der Natur
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Quiz durch's Dorf