Brittney Kanuga arbeitet seit Juli 2024 bei youngCaritas Zürich. Doch ihre Geschichte mit dem Jugendbereich von Caritas beginnt schon früher: Selber Migrantin, hat die 26-Jährige zwei Jahre lang freiwillig für das Projekt «MigrAction» gearbeitet.  

April 2019: Die 21-jährige Brittney Kanuga steigt mit gemischten Gefühlen in ein Flugzeug von Vancouver nach Zürich. Mit ihrem gebrochenen Deutsch, grossen Träumen und voller Vorfreude auf das Unbekannte macht sie sich auf den Weg in ein neues Kapitel ihres Lebens. Zwei Jahre später steckt Brittney mitten in ihrem Bachelorstudium «Gesundheitsförderung und Prävention» an der ZHAW.

Dort wird sie mit der Ungleichbehandlung im Gesundheitsbereich konfrontiert, unter der die Migrationsbevölkerung in der Schweiz leidet. Besonders der Teufelskreis «Armut macht krank – Krankheit macht arm» bereitet ihr Sorgen. In einem Gespräch mit einer Kollegin und youngCaritas-Freiwilligen erfährt sie vom MigrAction-Weekend und lässt sich für einen Freiwilligeneinsatz begeistern. Das jährlich stattfindende MigrAction-Weekend bietet die Gelegenheit, sich zu den Themen Migration, Flucht und Asyl weiterzubilden, sich mit anderen engagierten Menschen zu vernetzen und spannende Projekte kennenzulernen.

Eigene Ideen entwickeln und teilen

youngCaritas ist der Jugendbereich von Caritas und richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 30 Jahren. In zahlreichen Projekten können sich Freiwillige engagieren und gemeinsam mit anderen jungen Menschen für eine solidarische Gesellschaft einsetzen. Brittney ist von der Möglichkeit, bei youngCaritas Zürich eigene Ideen zu entwickeln und mit Gleichgesinnten zu teilen, begeistert. «Die Balance zwischen fachlicher Begleitung durch das youngCaritas-Team und dem Freiraum, Projekte gemeinsam mit anderen Freiwilligen zu gestalten, macht youngCaritas besonders», erklärt sie.

Im Sommer 2021 widmet Brittney ihr Engagement erneut dem Thema Gesundheit und Migration. Sie organisiert für die Teilnehmenden des MigrAction-Weekends einen Input zum Thema «Brain-Drain». Der Begriff bezeichnet die massenhafte Abwanderung von ausgebildeten und qualifizierten Gesundheitsfachkräften aus Ländern mit niedrigem Einkommen in Länder mit hohem Einkommen.

Spannungsfeld Migration und Gesundheit

«Als Migrantin waren mir die Herausforderungen im Zusammenhang mit Integration in der Schweiz bewusst», sagt Brittney. Doch während ihrer Arbeit im Projekt wird ihr klar, wie privilegiert sie als Migrantin aus Kanada ist. Für das MigrAction-Wochenende im Sommer 2022 nimmt sie sich dem Thema Sans-Papiers an und informiert sich über das Asylsystem und die unterschiedlichen Aufenthaltsbewilligungen in der Schweiz.

In Brittneys Masterstudium in Genf laufen schliesslich alle Fäden zusammen – Gesundheit und Migration. Im Frühling 2024 schreibt sie eine Semesterarbeit mit dem Titel «Papierlose Migrant*innen und ein menschenrechtsbasierter Ansatz zur Ausübung des Rechts auf Gesundheit in der Schweiz». Seit Juli 2024 ist Brittney feste Mitarbeiterin von youngCaritas Zürich: «Ich freue mich über die Möglichkeit, bestehende und neue Freiwillige bei der leidenschaftlichen Umsetzung verschiedener youngCaritas-Projekte begleiten zu können», sagt Brittney. 

Anderen helfen und Horizonte erweitern

Als Freiwillige oder Freiwilliger lernen Sie Menschen mit anderen Perspektiven kennen. Sie helfen im Alltag und machen Integration möglich. Sie können Ihr Wissen weitergeben und Neues dazulernen. Freiwilligen-Angebote unterscheiden sich von Region zu Region.

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Dieser Artikel erschien im «Caritas regional». Das Magazin der regionalen Caritas-Organisationen erscheint zweimal jährlich.

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