Obwohl selbst nicht auf Rosen gebettet, arbeitet Karin Hug ehrenamtlich in einem Secondhand-Laden von Caritas und betreut während zwei Tagen pro Woche ihren Enkel. Doch damit nicht genug: die 51-jährige Mutter von drei erwachsenen Kindern arbeitet zudem als Hauswartin und in einer Druckerei.

Karin Hug bringt neben dem Haushalt noch vier verschiedene Jobs unter einen Hut. Sie schaffe diese Herausforderung nur, weil ihr die Abwechslung Spass mache und ihre Familie sie tatkräftig unterstütze. Besonders hilfreich ist, dass nur die Zeit im Secondhandladen und die Tage mit dem Enkel fest eingeplant sind. Ihre Arbeit als Hauswartin in der Kirchengemeinde kann sie flexibel einteilen und in der Druckerei springt sie bei Bedarf für Grossaufträge ein.

Armutsbetroffene Menschen finden im Caritas-Secondhand genauso Schönes wie Schnäppchenjäger*innen, Recycling- und Vintagefans.

Da sie selbst ein Fan von Secondhand-Kleidung ist, liebt sie ihr Engagement im Laden mit den hochwertigen Kleidern. Besonders schätzt sie den Umgang mit den unterschiedlichen Kund*innen: Armutsbetroffene Menschen finden genauso Schönes wie Schnäppchenjäger*innen, Recycling- und Vintagefans. Wenn Menschen strahlen, weil sie etwas gefunden haben, motiviert das Karin.

Der Luxus, nicht Vollzeit arbeiten zu müssen

Die besonderen Erlebnisse mit den Kunden sind ihre Belohnung. Ein Beispiel: Ein Mann war enttäuscht, als er kein Sakko fand, doch Karin durchsuchte das Lager und fand ein passendes. Glücklich verliess der Mann den Laden mit seiner Jacke und zwei T-Shirts. Ein anderes Mal kam kurz vor Ladenschluss eine junge Frau, die ein Kleid für ein Konzert suchte. Sie hatten so viel Spass bei der Anprobe, dass das Geschäft ausnahmsweise später schloss.

Obwohl Karin mit ihren Fähigkeiten sicher auch in einer schicken Boutique Geld verdienen könnte, entscheidet sie sich bewusst dagegen. Sie möchte ihr Engagement im Secondhand-Laden von Caritas nicht missen und schätzt ihre Flexibilität. Für sie ist es ein Luxus, nicht Vollzeit arbeiten zu müssen und sich auch mal etwas zu gönnen, wie zum Beispiel einen Sprachkurs in London. Wenn sie mehr Geld hätte, würde sie kaum anders leben, ausser dass sie sich ihren Traum von einem Secondhandladen für Kinder mit Kaffee- und Spielecke und verschiedenen Angeboten erfüllen würde.

Freiwillige sind das Rückgrat unserer Arbeit

Karin und 400 weitere engagierte Personen machen viele unserer Angebote erst möglich. Möchten auch Sie Caritas unterstützen?

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