23.10.2024

Armut gefährdet die Existenz

Mit unserer neu lancierten Kampagne «Armut gefährdet die Existenz» machen wir auf die Unsichtbarkeit von armutsbetroffenen Menschen aufmerksam.

In einer reichen und lebendigen Stadt wie Zürich gibt es auch eine andere, verborgene Realität: Rund 17’000 Menschen arbeiten zu einem Tiefstlohn, 190’000 Menschen im Kanton sind armutsgefährdet. Die Betroffenen sind meist unsichtbar. Sie stehen am Rand der Gesellschaft und trotzdem mittendrin, erschöpft vom ständigen Überlebenskampf, mit der verzweifelten Frage, wie sie den nächsten Tag bewältigen sollen.

Unsere aktuelle Kampagne zeigt, dass Armut mehr als Geldmangel ist. Vielmehr sind existentielle Bedürfnisse gefährdet, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind: Armut nimmt Menschen ihre Chancen auf Gesundheit, auf eine unbeschwerte Kindheit mit ausserschulischen Aktivitäten und auf ein unabhängiges Leben. Es ist die ständige Angst, nicht genug zu haben. Nicht genug zum Leben. Nicht genug, um überhaupt zu existieren.

In den drei Sujets der Kampagne sind Menschen zu sehen, deren Existenzen gefährdet sind – in scheinbar gewöhnlichen Alltagssituationen wie im Wartezimmer einer Arztpraxis, auf der Bank eines Junioren-Fussballspiels oder beim Arbeiten in einem Grossraumbüro. Diese alltäglichen Szenen stehen symbolisch für das unsichtbare Leid, das armutsbetroffene Menschen oft mit sich tragen. Obwohl sie äusserlich am gesellschaftlichen Leben teilhaben, sind ihre existenziellen Sorgen im Verborgenen.

Die Kampagne soll sichtbarmachen, was von vielen übersehen wird: Armut kann überall sein – auch dort, wo sie am wenigsten vermutet wird. Sie fordert die Bevölkerung auf, genauer hinzusehen, das Unausgesprochene wahrzunehmen und für diese Menschen zu spenden, wir uns weiterhin für sie einsetzen kann.

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Oktober 2024 / Caritas Zürich / Agentur TheGuysLink öffnet in neuem Fenster.