07.04.2025

1,4 Millionen Menschen in der Schweiz sind armutsgefährdet

Auch 2023 steigt die Zahl der Personen, die unter oder knapp über der Armutsgrenze leben, weiter an.

Die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik sind besorgniserregend: 2023 waren in der Schweiz rund 708'000 Menschen von Einkommensarmut betroffen. Mit 8,1 % ist die Armutsquote gegenüber dem Vorjahr zwar stabil geblieben, doch sie liegt noch immer auf sehr hohem Niveau. Weiter angestiegen ist dagegen die Zahl der Menschen, die armutsgefährdet sind, also von Armut betroffen oder bedroht. Im Jahr 2023 lebten 16,1 % der Schweizer Bevölkerung unter oder knapp über der Armutsgrenze. Das sind 1,4 Millionen Menschen, die finanziell kaum über die Runden kommen, im Kanton Zürich sind es rund 210'000 Personen.

Ein alarmierender Trend zeigt sich auch bei den sogenannten Working Poor: Die Zahl der Menschen, die armutsgefährdet sind, obwohl sie arbeiten, ist 2023 stark angestiegen, von 298'000 Personen im Jahr 2022 auf 336'000 Personen. Mitbetroffen sind auch Kinder und nichterwerbstätige Familienmitglieder: Insgesamt leben 709'000 Personen in einem Working-Poor-Haushalt. Das zeigt, dass es für Menschen mit tiefem Einkommen immer schwieriger wird, die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken – insbesondere bei steigenden Mietzinsen und Gesundheitskosten.

Den erhöhten finanziellen Druck spüren wir auch bei Caritas Zürich: Unsere Schuldenberatung konnte aufgrund der steigenden Nachfrage temporär keine neuen Anfragen bearbeiten und unsere Caritas-Märkte verzeichnen einen Rekord bei der Anzahl getätigter Einkäufe.

Caritas Zürich fordert Bund, Kantone und Gemeinden auf, aktiv gegen Armut vorzugehen, damit alle genug zum Leben haben.


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Caritas Zürich: Zahlen, Fakten und PositionenLink öffnet in neuem Fenster.