01.12.2024

Endlich eine fairere Asylfürsorge

Wie viel Geld eine geflüchtete Person im Kanton Zürich erhält, hängt von der Wohngemeinde ab. Die Unterschiede in der Asylfürsorge sind teilweise beträchtlich. Diese Ungleichbehandlung soll sich nun ändern: Ab 2025 wird die Asylfürsorge in allen Zürcher Gemeinden harmonisiert.

Vorläufig aufgenommene Flüchtlinge und Personen mit Schutzstatus S bekommen weniger Geld als anerkannte Flüchtlinge. Ausserdem hängt die Höhe der Unterstützung von der jeweiligen Wohngemeinde ab. Denn bisher gibt es im Kanton Zürich keine verbindlichen und einheitlichen Vorgaben zur Asylfürsorge, nur Empfehlungen. Einige Gemeinden halten sich daran, andere nicht. Das bedeutet, dass viele Geflüchtete mit extrem knappen Budgets leben müssen.

Das soll sich nun ändern: Aufgrund eines SP-Vorstosses aus dem Kantonsrat hat der Zürcher Regierungsrat entschieden, die Ansätze in der Asylfürsorge auf 2025 zu vereinheitlichen. Die neue Regelung sieht vor, dass der Grundbedarf für den Lebensunterhalt der betroffenen Personen mindestens 70% des Sozialhilfe-Grundbedarfs der einheimischen Bevölkerung betragen muss. 

Caritas Zürich begrüsst diesen ersten wichtigen Schritt, den die Regierung hier geht. Mit der Vereinheitlichung der Asylfürsorgeansätze fällt die «Gemeindelotterie» weg – es hängt nicht mehr vom Zufall ab, wie viel Geld eine geflüchtete Person erhält. Erstmals wird ein verbindliches Minimum festleget. Die neue Regelung bedeutet somit auch, dass einige Gemeinden ihre Ansätze deutlich werden anheben müssen, was sicherlich zu einer Verbesserung der finanziellen Situation der Betroffenen führt. 

Als Caritas Zürich setzen wir uns zusammen mit anderen Hilfsorganisationen aber dafür ein, dass die Ansätze deutlich stärker angehoben werden als auf 70% des Grundbedarfs in der Sozialhilfe. Denn bereits die Leistungen in der Sozialhilfe sind knapp bemessen. Weniger reicht nicht zum Leben. Die viel zu knappen Budget erschweren die Integration der Betroffenen. Mehr finanzieller Spielraum erleichtert die soziale Teilhabe.