29.02.2024

Caritas Zürich lehnt Bezahlkarte für Geflüchtete ab

Warum der Vorschlag der SVP die Integration behindert.

Integration fördern statt behindern – Caritas Zürich ist gegen eine Bezahlkarte für Geflüchtete

Die SVP fordert im Kantonsrat Zürich mit der Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete eine weitere Verschlechterung für Menschen in der Asylsozialhilfe und Nothilfe. Betroffene Menschen sollen gemäss dieser Idee ihre Unterstützungsleistungen nicht mehr bar bekommen, sondern mittels einer Debitkarte, welche die Zahlungsmöglichkeiten einschränkt. Damit soll verhindert werden, dass geflüchtete Menschen Geld in ihre Heimatländer schicken und unabhängig über ihr Geld verfügen.

Caritas Zürich lehnt diesen Vorschlag entschieden ab.

Unsere Erfahrung zeigt klar, dass Menschen in der Asylsozialhilfe bereits jetzt schon mit sehr wenig Geld auskommen müssen. Die Empfehlungen für den Kanton Zürich liegen bei 722 Franken pro Monat für eine Einzelperson, wobei dieser Betrag je nach Gemeinde deutlich tiefer ausfallen kann. Diese tiefen Ansätze ermöglichen kaum Überweisungen in Heimatländer. Im Gegenteil gewährleisten die tiefen Ansätze nicht einmal die Existenzsicherung. Sie schränken den Handlungsspielraum der betroffenen Personen ein und behindern die Integration – gerade bei vorläufig Aufgenommenen, die teilweise schon sehr lange in der Schweiz leben und arbeiten. Wer nämlich ständig ums Überleben kämpft, kann sich nicht integrieren.

Ausserdem zeigt die Forschung: Ein höherer Grundbedarf in der Asylsozialhilfe ist beispielsweise für die Erwerbsintegration förderlich.

Statt weiteren Verschärfungen für die betroffenen Personen braucht es vielmehr gute Ideen, wie die Integration gefördert werden kann. Dazu gehören höhere und einheitliche Ansätze in der Asylfürsorge oder auch die vom Kantonsrat beschlossene Abschaffung der Wartefrist bei Stipendien für vorläufig Aufgenommene.

Von einer guten Integration profitiert die ganze Gesellschaft.