01.06.2023
Caritas Zürich: Die Veränderung mitgestalten
Während der letzten zwei Jahre war Caritas Zürich gefordert wie nie. Eine globale Pandemie, ein Krieg in Europa mit Auswirkungen auf die ganze Welt – und immer trifft es die Schwächsten am härtesten. Caritas Zürich hält dagegen, jetzt und in der Zukunft. Caritas Zürich schliesst das Jahr 2022 mit einem Gewinn von 67’000 Franken ab.
Die Mitglieder des Vereins Caritas Zürich haben an der Mitgliederversammlung vom 23. Mai 2023 die Rechnung 2022 genehmigt – und blickten zurück auf ein anspruchsvolles, aber auch spannendes Jahr. «Wir haben in den letzten Jahren mehrmals gespürt, wie leicht die Welt aus den Fugen geraten kann», sagt Direktor Björn Callensten. «Und es trifft – egal ob Pandemie oder Krieg – immer die Schwächsten der Gesellschaft am härtesten. Hier müssen wir dranbleiben und unsere Prozesse auch weiterhin so gestalten, dass wir rasch und pragmatisch agieren können.»
Ein Jahr im Zeichen des Krieges
Caritas Zürich hat schnell und pragmatisch auf die Not der geflüchteten Ukrainer*innen reagiert – finanziell, organisatorisch und menschlich. Wenige Wochen nach der russischen Invasion in der Ukraine richtete Caritas Zürich eine heimatsprachliche Auskunftsstelle und Kurzberatung für geflüchtete Ukrainer*innen ein. Bis Dezember 2022 erhielten dort 3405 Personen die Auskunft, die sie benötigten.
Um die Menschen aus der Ukraine gezielt und direkt zu unterstützen, wurden von März bis Juni Gutscheine im Wert von CHF 54 000 für Einkäufe in den Caritas-Märkten verteilt. Bei der KulturLegi wurden so viele Neuanträge gestellt wie nie zuvor. Die Zahl der Karteninhaber*innen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent auf 32 000. Das Projekt «LernLokal» organisierte von Mai bis September einen Begegnungs- und Austauschort für Ukrainer*innen im Stellwerk 500 in Zürich Altstetten. In der Folge konnten die Betroffenen nach und nach in die bestehenden Regelangebote integriert werden. Caritas Secondhand hat zwischen März und Juli Kleidergutscheine im Gesamtwert von CHF 87 000 an ukrainische Geflüchtete verteilt.
Finanziell solid unterwegs
Neben den Legaten haben sich vor allem die deutlich höheren Umsätze in den Caritas-Märkten und im Caritas Secondhand positiv in der Rechnung niedergeschlagen. Während Caritas Zürich mit den Umsätzen im Secondhand hoch zufrieden ist – immerhin war der Flagship-Store an der Birmensdorferstrasse 50 ein Dreivierteljahr geschlossen –, sind die Steigerungen bei den Caritas-Märkten vom Krieg in der Ukraine überschattet. In den drei Caritas-Märkten im Kanton Zürich stieg der Umsatz aufgrund der hohen Anzahl Geflüchteter und der Teuerung der Lebensmittel auf knapp 2,6 Millionen Franken.
Es resultiert ein Betriebsergebnis von CHF 578 684. Nach Börseneinbussen von über CHF 900 000 sowie Fonds-Entnahmen resultiert ein Gewinn von CHF 67 000, die dem Organisationskapital zugewiesen werden. Das Organisationskapital erhöht sich damit auf 8.601 Mio. CHF. Zusammen mit der Unterstützung durch die Katholische Körperschaft leistet es einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Angebote von Caritas Zürich.