
28.08.2025
Fachtagung in Bern: Wie Soziale Arbeit den kirchlichen Wandel prägt
Welche Chancen bietet die kirchliche Soziale Arbeit für den Wandel der Kirche? Diese Frage stand im Zentrum der grossen Fachtagung in Bern, an der Gregor Scherzinger von Caritas St.Gallen-Appenzell ein Impulsreferat hielt.
Am 19. August fand in der Rotonde der Dreifaltigkeitskirche in Bern die grosse Fachtagung Diakonie und Soziale Arbeit des Bistums Basel statt. Rund 75 Sozialarbeiter:innen und Theolog:innen diskutierten die Frage, welche Chancen die kirchliche Soziale Arbeit für die Gestaltung des kirchlichen Wandels bietet.
Zwischen dem Basler Bischof Felix Gmür und der Professorin für Soziale Arbeit an der FHNW, Silke Müller, hielt Gregor Scherzinger von Caritas St.Gallen-Appenzell ein Impulsreferat. Darin betonte er, dass Sozialarbeitende seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle in der Seelsorge des Bistums St.Gallen spielen – und dass ihre Bedeutung für die Kirche in der Schweiz weiter wachsen wird.
Scherzinger hob hervor, dass die fachliche und berufliche Autonomie von Sozialarbeiter:innen zwar eine Herausforderung für die pastorale Praxis darstellt, gleichzeitig aber eine grosse Chance bietet. Keine andere Berufsgruppe in der Kirche verfügt über ein derart breites Netzwerk über kirchliche Grenzen hinaus. Dieses Potenzial gelte es fruchtbar zu machen, da Kirche nur dann relevant bleibe, wenn sie sich an den Lebensrealitäten der Menschen orientiere. Erfahrungen wie Armut, Flucht, Verschuldung, Krankheit oder Beziehungskrisen zeigten, wie Glaube und Vertrauen in ein gutes Leben heute gelebt werden können.
In seinem Beitrag stellte Scherzinger auch die Frage, wie die Zukunft der Kirche aussehen würde, wenn sie ihre Praxis konsequent aus der doppelten Perspektive von Seelsorge und Sozialarbeit gestalten würde – bis hin zum Gottesdienstprogramm. Ein solcher Ansatz, so Scherzinger, könne nur im Sinne des „nur mit“-Prinzips gelingen, also in Kooperation mit anderen.
Grundlagenpapier
Weitere Informationen zur kirchlichen Sozialen Arbeit finden Sie hier.