Steckbrief
Caritas Genf ist ein gemeinnütziger Verein, der 1942 gegründet wurde. Seine Aufgabe ist es, Armut und Ausgrenzung zu bekämpfen, indem er Menschen in Not konkrete Hilfe leistet, unabhängig von Konfession, Nationalität und Status. Die Institution ermöglicht es Menschen in gefährdeten Situationen, ihre Autonomie und ihren Platz in der Gesellschaft zu bewahren oder wiederzuerlangen.
107
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
360
Freiwillige
16,5 Mio. CHF
Haushalt (2023)
Geschichte
Die Caritas Genf wurde im Oktober 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, auf Anregung des Generalvikars Monsignore Petit und der Caritas Schweiz gegründet. Ihre Aufgabe bestand darin, katholischen Flüchtlingen in Genf zu helfen, die vor dem Krieg und dem Nazi-Regime geflohen waren. Die Aktivitäten drehten sich damals hauptsächlich um das Sammeln von Kleidern, Möbeln und anderen lebensnotwendigen Gütern. Mit dem Ende des Krieges und der Abreise der Flüchtlinge wurde die Hilfe der Caritas Genf auf mehrere von den Konflikten betroffene Regionen, insbesondere das Département Moselle, ausgeweitet.
Getreu ihren Ursprüngen hat sich die Caritas Genf im Laufe ihrer Geschichte immer wieder in den Dienst der Opfer von Kriegen oder Menschenrechtsverletzungen gestellt, bis heute mit der Arbeit ihres Rechtsdienstes für Asylsuchende∙e∙e∙s. Dennoch hat die Institution seit den Nachkriegsjahren und in den folgenden Jahrzehnten ihre Aktivitäten stark diversifiziert, insbesondere im Kampf gegen lokale Prekarität und soziale Ausgrenzung: Nothilfe, Schuldenabbau, Seniorenarbeit, Sterbebegleitung, Ernährung, Gesundheit etc.
Heute sind die soziale Begleitung, die Rechtsberatung sowie die Ausbildung und die berufliche Eingliederung die wichtigsten Handlungspfeiler der Caritas Genf, die sich auch auf ihre zwei Soziallebensmittelgeschäfte und ihr Netz von Brockenhäusern und Secondhand-Läden stützen kann.
Eine bereits 1942 im Kontext des Krieges gegründete soziale Kleiderkammer existiert noch immer, um die am stärksten benachteiligten Personen kostenlos einzukleiden. Seit 2004 wird es gemeinsam mit dem Centre social protestant (CSP) verwaltet und wird nun von drei Köpfen geleitet, da im Januar 2023 das Genfer Rote Kreuz hinzukommt.