Trimbach bewegt caritasregional
Karen Hug von Caritas Solothurn hat «TrimbachBewegt!» mitinitiiert

«TrimbachBewegt!»

Text und Foto: Nathalie Philipp

aus: Magazin «Caritas regional» 2024/1



«TrimbachBewegt!» – ein Bewegungsfest für alle

Im Mai wird es in Trimbach im Kanton Solothurn wieder sportlich zugehen. Das Dorf nimmt zum zweiten Mal teil am Gemeindeduell von «schweiz.bewegt» und sammelt mit vielen diversen Aktivitäten Bewegungsminuten. Wie kam es dazu, dass Caritas Solothurn dieses Programm 2023 initiierte?


Das Ergebnis von «TrimbachBewegt!» konnte sich schon im letzten Jahr sehen lassen: 63 Events haben die Vereine des 6062 Einwohner*innen zählenden Dorfs im Rahmen des Bewegungsmonats Mai umgesetzt: von der «Actionbound»-Erlebnistour der reformierten Kirche über Schnupperkurse im Tennisclub und Wanderungen bis zur Bunkerbesichtigung. Allein die Jungwacht Blauring Trimbach organisierte 13 Aktionen für Kinder und Jugendliche.

«TrimbachBewegt!» 2023 in Zahlen:
314 244 gesammelte Bewegungsminuten
1396 aktive Teilnehmer*innen
Rang 15 im nationalen Gemeindeduell

Auch im Mai 2024 wird die Trimbacher Bevölkerung wieder gemeinsam auf den Beinen sein, um einen hohen Rang im Gemeindeduell «schweiz.bewegt» zu erlangen. Alle sind willkommen: Jung und Alt, trainiert oder untrainiert. Der Startschuss für die Teilnahme von Trimbach an diesem schweizweiten Wettbewerb fiel 2023 auf Initiative von Caritas Solothurn.


Neuzugezogene ins Dorfleben integrieren
Doch warum engagiert sich ein Hilfswerk wie Caritas für ein solches Projekt? Karen Hug ist ausgebildete Sozialarbeitende und bei Caritas Solothurn als Projektleiterin Quartierentwicklung in Trimbach tätig. «Trimbach ist seit einiger Zeit durch die demografische Entwicklung herausgefordert», erklärt Karen Hug. «Es gibt eine alteingesessene Bevölkerungsgruppe, die bestens vernetzt ist und sich aktiv am Gemeindeleben beteiligt. Diese Gruppe kommt in ein Alter, in dem sie sich zunehmend weniger engagieren kann. Die Folge
sind Nachwuchsprobleme bei den Vereinen und aussterbende Traditionen. Daneben gibt es viele neu zugezogene Familien, oft mit Migrationshintergrund, die noch wenig in das Dorfgeschehen eingebunden sind. In der katholischen Kirchgemeinde Trimbach hat man diese Entwicklung eine Weile beobachtet. Dann hatte man die Idee, dieser Herausforderung mit einem diakonischen Angebot zu begegnen und erteilte Caritas Solothurn ein Mandat mit Kostensprache für ein befristetes
Projekt.»

Vor zwei Jahren begann Caritas-Mitarbeiterin Karen Hug, die Situation in der Gemeinde zu analysieren, und sprach dazu mit einigen Schlüsselpersonen. «Aufgrund meiner ‹kleinen Sozialraumanalyse› habe ich schliesslich ein Projekt gesucht, das für alle Bewohner*innen des Dorfs zugänglich ist und neue Vernetzungsmöglichkeiten bietet. Ich stiess auf das Gemeindeduell ‹schweiz.bewegt› und stellte es dem Gemeinderat vor. Mit der Idee rannte ich sogleich offene Türen ein.»


Ein Bewegungsfest für alle
Für die Gemeinde liegen die Vorteile auf der Hand: Mit einem Projekt wie «TrimbachBewegt!» kann auf das bereits bestehende Vereinsleben aufgebaut und ein Grossteil der Bevölkerung erreicht werden. Dabei wird die bestehende Infrastruktur der Ortschaft genutzt – so entstehen keine zusätzlichen Kosten. Und auch für die Teilnehmer*innen sind Sport und Spiel kostenlos.

«‹TrimbachBewegt!› zeigt, wie viel Trimbach zu bieten hat.»
Martin Bühler, Gemeindepräsident Trimbach

Rasch ging es im Herbst 2022 mit der Planung los. Zusammen
mit dem Gemeindepräsidenten Martin Bühler und dem Gemeinderat Max Berger bildete Karen Hug das Organisationskomitee. In wenigen Sitzungen holten sie die Vereine ins Boot und der Bewegungsmonat wurde in die Tat umgesetzt. «Die Unterstützung aus dem Dorf war gross und die Beteiligten
waren begeistert», freut sich die Sozialarbeitende. «Beim krönenden letztjährigen Abschlussevent, einem ‹Änteli-Rennen›, stand der Gemeindepräsident persönlich im Dorfbach und fischte Bade-Änteli heraus.»


Solidarität fördert die Gesundheit
Für Karen Hug steht fest: «Das Grossartige an ‹TrimbachBewegt!› sind für mich die Vereine und deren Mitglieder, die viele Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Die Schweiz ist ein Vereinsland. Doch Neuzugezogene oder Familien mit Migrationshintergrund kennen diese Angebote manchmal nicht oder fürchten Kosten und Beiträge. Die meisten Vereine sind da jedoch sehr kulant. An einem Programm wie ‹TrimbachBewegt!› konnten erste Hürden überwunden werden.» Karen Hug wünscht sich deshalb vor allem, dass der Bewegungsmonat ein fester Bestandteil im Dorfleben bleiben wird und künftig ohne ihre Hilfe weiterläuft: «In einer Gesellschaft, die sehr individualisiert ist, finde ich es wichtig, den Gemeinschaftssinn untereinander zu stärken», so Karen Hug. «Bei ‹schweiz.bewegt› geht es um Gesundheitsförderung. Aus meiner Sicht gehören dazu ebenfalls die Psyche und soziale
Aspekte. Gemeinschaft und Solidarität zu erleben, ist gesundheitsförderlich.

Autorin: Nathalie Philipp
aus: Magazin «Caritas regional» 2024/1


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